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Christiane Michel-OstertunChristiane Michel-Ostertun

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Nathan der Weise

Stummfilm mit Live-Musik in der Kirche

Als der Jude Nathan von einer Geschäftsreise heimkehrt, erfährt er, dass seiner Pflegetochter Recha von einem christlichen Tempelherrn das Leben gerettet wurde. Der Ordensmann wiederum verdankt sein Leben der Begnadigung durch den muslimischen Sultan Saladin. Während der dankbare Nathan den Tempelherrn zu einem Besuch überredet, hat Saladin Geldsorgen – er lässt Nathan zu sich bringen und gibt vor, dessen legendäre Weisheit zu testen: So fragt er ihn nach der "wahren Religion". Darauf antwortet Nathan ihm mit der Ringparabel, in der Saladin rasch die Aussage der Gleichberechtigung unter den drei monotheistischen Religionen erkennt. Tief beeindruckt bittet Saladin darum, Nathans Freund sein zu dürfen. Derweil hat sich der christliche Tempelherr in Recha verliebt...

Lessings Drama ist als "humanistisches Manifest", das für die "Toleranz des Glaubens und die Freiheit des Geistes" eintritt, in die deutsche Literaturgeschichte eingegangen. Drehbuchautor Hans Kyser hat das Drama geschickt in kinowirksame Szenen aufgelöst und die bei Lessing erst am Schluss des Dramas aufgelöste Vorgeschichte als wuchtigen Prolog vorangestellt.