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Christiane Michel-OstertunChristiane Michel-Ostertun

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Gottes Schöpfung – unsere Erde

Oratorium

für Soli (STB), 4- bis 8-stg. Chor, Kinderchor, Streichquintett, Holzbläser und Schlagzeug

Musik: Christiane Michel-Ostertun. Text: Ulrike Krumm

Zum theologischen Gehalt der Texte (Pfarrerin Dorothee Löhr)

Verschiedenste Aspekte des Schöpfungsglaubens durchziehen das Libretto der Verfasserin Ulrike Krumm: Das anfängliche vielsprachige Staunen und Erzählen eröffnet diese biblischen Schöpfungs-Vorstellungen (Nr. 1 „Im Anfang“ deutsch, griechisch, englisch, hebräisch, französisch, lateinisch). Gott, der Retter aus der Knechtschaft, handelt in der 1. Schöpfungs-Erzählung, indem er aus dem Chaos-Wasser durch Unterscheidung einen Wohnraum erschafft (Nr. 2). Der aus dem ägyptischen Kulturraum stammende Schöpfungs-Psalm 104 ist dem erzählenden Dank gewidmet (Nr. 3). In der 2. Schöpfungserzählung legt Gott in der lebensbedrohlichen Dürre einen Garten an (Nr. 4-5). EG 506,3 beschreibt die mannigfaltige Kraft des Wassers (Nr. 6).

Erst ab dem 7. Stück kommt der späterschaffene Mensch ins Spiel, der sich fleißig bis stumpfsinnig beteiligt am Ordnen der Vielfalt (Nr. 8). Die Kinder können in einer witzig-heiteren Nummer szenisch agieren (Nr. 7): Adam darf die tierischen Mitgeschöpfe benennen, die sich ihm als Partner anbieten (Elefant, Maulwurf, Krähe, Eichhörnchen), er hat aber an allen etwas auszusetzen, bis er mit Seinesgleichen beschenkt wird. Auch in Römer 8 kommen die Mitgeschöpfe und ihr Leiden am menschlichen Versagen zu Wort (Nr. 9). In der ersten Sabbatstrophe zeigt sich die Gottebenbildlichkeit des Menschen im staunenden Ausruhen (Nr. 10) und schließlich in der Gartenfreude (Nr. 11).

Der zweite Teil erzählt von der Schöpfung als Haus und Wohnraum, wobei das zerstörerische Potenzial des Bewohners Mensch drohend im Raum steht: Der Weltraum lockt (Nr. 14), der Luftraum wird durch Abgase gefüllt, der Wohnraum Meer vermüllt. Die Ambivalenz aller menschlichen Aktivitäten kommt in den Blick (Nr. 15 und 17). Der Schöpfungsauftrag bekommt in der zweiten Sabbatstrophe die soziale Komponente (Nr. 19). Der Regenbogen als Bundeszeichen zwischen Schöpfer und Geschöpf leuchtet auf (Nr. 20) und der Schlusschoral (Nr. 21) nimmt das Konzertpublikum verbindlich hinein in den Auftrag des Menschen als verantwortliche Mitarbeiter:innen des Schöpfers.